Die Stadt Brandenburg wird von der Havel und einigen Kanälen durchflossen. Diese Wasserstraßen und die zum Teil über Jahrhunderte hinweg bewahrte historische Bebauung verleihen der Stadt an zahlreichen Stellen ein romantisches und sehr abwechslungsreiches Bild. Dazu gesellen sich nun durch die BUGA an drei Orten im Stadtinneren farbenfroh blühende Anziehungspunkte. Auf dem Marienberg entstand ein Weinberg, daneben wachsen viele moderne und historische Stauden und bunt blühende Rosensorten von niedrigen Sträuchern bis zu Kletterrosen. Nach dem Abstieg vom Marienberg ist die Kirche St. Johannis mit ihren prächtigen Blumenschauen zu Fuß zu erreichen. Dabei entdeckt man möglicherweise auch einige von den sagenumwobenen Waldmöpsen. Die kleinen Bronzeskulpturen lehnen sich an Loriots Sketch über den „Wilden Waldmops" an. Seine Geburtsstadt möchte dem Künstler mit diesen possierlichen Tierchen ein Denkmal setzen. Nach einem kurzen Gang über die Jahrtausendbrücke ist mit dem an der Havel gelegenen Packhofgelände der dritte BUGA Standort erreicht. Hier warten 33 überaus interessante Themengärten auf ihre Besucher.
Etwa zehn Kilometer weiter nördlich liegt Rathenow, die Stadt der Optik. Hier ist zugleich das Zentrum des Naturparks Westhavelland. Von Havelarmen umschlossen befindet sich der 11,4 Hektar große Optikpark inmitten der Stadt. Neben vielen pflanzlichen Farbenspielen ist hier die „Seerosenarena" ein ganz besonderes Highlight der BUGA. Auf insgesamt 2 500 Quadratmetern kann die Seerosenpracht mit 45 unterschiedlichen Arten und Sorten bewundert werden. Auch die essbaren Lotosblumen gedeihen hier. Als technisches Denkmal steht im Park auch das 11 Meter hohe, weltweit größte und funktionstüchtige Brachymedial-Fernrohr. Die 384 Meter lange, geschwungene Weinbergbrücke verbindet den südlichen Teil des Optikerparks mit dem zweiten BUGA Gelände Rathenows, dem Weinberg. Sie ist das größte Bauwerk der BUGA 2015. Das auf der anderen Seite der Havel gelegene Weinberggelände umfasst 12,8 Hektar. Gleich am Beginn des Weinbergareals werden die Besucher vom „Märkischen Blütenmeer" mit seinem bunten Charme begrüßt. Nach der Wanderung durchs Rhododendrontal wird der Besucher mit dem Kunstprojekt Blauwebwald zum Bismarckturm geleitet. Eine Dahlienarena und ein Spiegelwald sind neben vielen anderen Schauobjekten besondere Blickpunkte des Weinbergareals.
Der vierte Standort der BUGA im Bundesland Brandenburg ist eine offene Landschaft im Ländchen Rhinow, Amt Rhinow/Stölln mit drei Ausstellungsarealen. Im Fliegerpark, nicht zu übersehen, das Flugzeug „Lady Agnes", eine IL 62, ein Geschenk der DDR-Fluglinie Interflug, die hier an Otto Lilienthals Flugversuche von 1896 erinnern soll. Eine thematische Zeitreise um das Flugzeug herum wird durch sinnverwandte Pflanzungen unterstrichen. 600 Wildrosenpflanzen, Kakteen und Windgleiter sind weitere interessante Exponate dieses Areals. Auf dem etwa ein Kilometer langen Flieger-und Landschaftspfad, der durch den Bürgerpark Stölln führt, gelangt man zum Lilienthal-Centrum Stölln. Das Museum hält die Erinnerung an den ersten Flieger wach und ist während der BUGA ein Bestandteil der Ausstellung in Stölln.
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Bildautorin: Karin Müller-Syring, Leipzig
Vorschaubild: BUGA 2015 in Premnitz: Blumenarrangement an der Uferpromenade; Karin Müller-Syring, Leipzig