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Florian Russi
Papier gegen Kälte

Manfred Hoffmann, ehemals Klassenbester, ist ein angesehener Kinderarzt mit eigener Praxis und strebt nach dem Professorentitel. Stets bemüht, allen in ihn gesetzten Erwartungen zu entsprechen, steuert sein Leben in eine Sackgasse. Die jahrelange wissenschaftliche Arbeit erweist sich plötzlich als vergebens, sein Karriereaufstieg ist gefährdet, seine Ehe gescheitert, alle Erwartungen enttäuscht. Auf der Suche nach Genugtuung und nach Rechtfertigung begibt er sich auf Wege, die gefährlich weit in die Netze der organisierten Kriminalität ziehen.

Eine packende Mischung aus Entwicklungsroman und spannendem Thriller.

auch als E-Book erhältlich

Unterwegs auf dem Gurkenradweg

Unterwegs auf dem Gurkenradweg

Almut Philipp

Die radelnde Gurke

Der Gurkenradweg ist kein Tagesausflug. Seine Gesamtlänge hat rund 260 Kilometer. In mehreren Teilstrecken führt er durch eine der schönsten Landschaften Deutschlands, überwiegend durch das seit 1991 bestehende UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald. Hier ist auch das angestammte Siedlungsgebiet der Niedersorben oder Wenden. Vorfahren der heutigen Sorben und Wenden brachten die Gurke mit, gemeinsam mit den typischen Kräutern wie Dill, Thymian oder Liebstöckel. Sightseeing- und zahlreiche Freizeitangebote können den Radweg zum ausgedehnten Erholungserlebnis werden lassen. Die Niederlausitz um Cottbus und der Spreewald bieten die perfekte Region für entspanntes Radeln, zuweilen wird auch der Gepäcktransfer angeboten. Das Radwegenetz führt durch scheinbar unberührte Natur mit Picknickplätzen, Wegtafeln und Knotenpunktwegweisung und ist sehr gut ausgebaut. Begleitet wird der „kulinarische“ Radweg vom Zeichen mit der radelnden grünen Gurke auf gelbem Grund.

Danach weiß man alles über die Gurke, wo genau sie herkommt, wie sie zubereitet und verarbeitet wird und wie sie schmeckt. Je nach Jahreszeit ist das Fahrerlebnis mit der berühmten Gurke aus dem Spreewald unterschiedlich. Zwar gibt es hier je nach Saison noch andere typische Produkte und regionale Köstlichkeiten wie Karpfen, Leinöl, Erdbeeren, Spargel und Kürbis, Meerrettich oder Senf, Sauerkraut, eingelegter Sellerie oder Rote Bete. Im Spreewald wachsen Gurken, Kohl, Meerrettich, Erdbeeren, Möhren und Salat besonders gut. Einen eigenen Radweg jedoch hat hier nur die Gurke!

Die Gurke als Wahrzeichen des Spreewaldes

Der besondere Geschmack der Spreewaldgurke entsteht durch den humusreichen Boden, eisenhaltiges Wasser, Handarbeit, die Zugabe von frischen Gartenkräutern und spezielle Aufgüsse. So werden Rezepte für eingelegte Gurken über Generationen in den Familien bewahrt und oft mündlich weitergegeben. Es gibt sie frisch und sauer eingelegt, versetzt mit frischen Kräutern und scharf, mit Meerrettich und Chili oder als Senfgurken in allen Größen als Konserve und vom Fass. Die Spreewälder Gurke ist ein Markenname in der EU. Um die 40.000 Tonnen Gurken werden jährlich geerntet und verarbeitet. Der Radweg führt Touristen zu Gurken- und Kräuterfeldern, Gemüsebetrieben, Hofläden, Bauernmärkten und Restaurants. Während der Erntezeit von Juni bis August wird zuweilen auch eine „Reise“ mit dem sogenannten Gurkenflieger, einer Erntemaschine für Gurken, angeboten.

Anfang und Ende

Der Gurkenradweg führt durch Auenlandschaften und an den für den Spreewald typischen Fließlabyrinthen entlang. In der brandenburgischen Kleinstadt Lübben, auf Sorbisch Lubin, startet der Radweg. In der Stadt, zu der sechs Dörfer gehören, leben rund 14000 Einwohner. Jährlich kommen mehr als 65.000 Touristen dazu. An der Stelle gelegen, wo sich die Spree in zwei Flussarme teilt, entstand der Ort. Und hier treffen sich auch die Radwege Gurkenradweg und Spreewaldweg. Der steigungsarme Gesamtkurs berührt sich in Lübben bzw. in Burg und ist so in kleinere Routen aufteilbar. Lübbenau mit seinem Schloss ist ein idealer Ausgangspunkt für einen Radurlaub, denn die Straßen sind hier ohne Ende, sie enden im Fließ. Allein im „Gurkenviertel“ befinden sich fünf Gurkeneinlegereien, an vielen der Ferienunterkünfte führt der Gurkenradweg direkt vorbei. Ganz besonders ist eine Anlage mit fünf Minihotels mit zum Übernachten umgebauten Gurkenfässern. Im Großen Spreewaldhafen Lübbenau bieten die Spreewälder Gurkenbetriebe in der sogenannten „Gurkenmeile“ an vielen Verkaufsständen ihre regionalen Produkte an. Nahe bei liegt Lehde, neben dem Freilandmuseum gibt es hier das Gurkenmuseum neben der Hotelanlage der Familie Starick. Ausgestellt werden u. a. originale Eichen- und Buchenholzfässer aus der Zeit um 1900, die hier üblichen Verfahren des Gurkeneinlegens und Konservieren werden beschrieben. In einem eingerichteten Bauernhaus wird die traditionelle Lebensweise im Spreewald nacherlebbar ausgestellt.

Einige weitere Stationen des Radweges seien hier erwähnt:

Wer es auf dem Rad bis zur Festung in Peitz schafft, darf auf keinen Fall die berühmten Karpfenzuchten verpassen. Die Peitzer Teiche umfassen fast 750 Hektar Wasserfläche und liegen in unmittelbarer Umgebung. In Cottbus mit seiner historischen Altstadt wurden in den vergangenen Jahren dreizehn Kilometer Radfernwanderwege saniert, kreuzen sich der Gurkenradweg, der Spreewaldradweg und der Fürst-Pückler-Radweg. Viele weniger bekannte Orte wie das Spreewalddorf Schlepzig liegen am Gurkenradweg. In Golßen findet im August der Spreewälder Gurkentag mit Festen und Bräuchen rund um die Spreewälder Gurke statt. Inmitten einer sich abwechselnden Landschaft aus Wiesen, Wäldern und Ackerland liegen  Dissen und Striesow. Dissen gehört zu den storchenreichsten Orten Brandenburgs. Ein etwas längerer Aufenthalt lohnt sich in Burg mit spreewaldtypischen Blockbohlenhäusern, vielen Wasserwegen und einladenden Streuobstwiesen. Am Hafen, wo die Kahnfahrten starten und enden, liegt die Heimatstube Burg, unweit entstand die Alte Ladenstraße. Bereits in der dritten Generation existiert die Holzpantoffelmacherei mit einer Schauwerkstatt und Pension.

 

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Fotos: Almut Philipp.

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