Brandenburg-Lese

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Eberhard Klöppel

Das Mansfelder Land 1974–1989
Bildband
Mit einem Text von Michael Birkner

Kaum ein Bildreporter hat so intensiv das Geschehen im Mansfelder Land beobachtet wie Eberhard Klöppel. Er begann schon früh zu fotografieren. In seinem Archiv gibt es Tausende Fotos vom Leben in seiner Heimat. Aber wichtigstes Thema waren für ihn Bergbau und Hütten – und vor allem die Menschen, die dort arbeiteten.

Klöppels Fotos zeigen nicht die vermeintliche Tristesse und Resignation, sondern vermitteln Leben. Nie agiert er als Regisseur, sondern konsequent als Beobachter, als Dokumentarist seiner Zeit. Er zeigt, wie es war in diesen Jahren im Mansfelder Land: Ob es der Umzug der Ausgezeichneten am 1. Mai ist, die Hochzeit mit Dreimannkapelle und den tanzenden Gästen, der von Frauen in Kittelschürzen umringte Kosmonaut Sigmund Jähn bei der Autogrammstunde, das Leben in der Mittelstraße in Helbra, das »Dreckschweinfest« der Grunddörfer zu Pfingsten oder auch der Wiesenmarkt in Eisleben.

Gedenkstätte Leistikowstraße

Gedenkstätte Leistikowstraße

Andreas Jüttemann

Die geheimen Orte des KGB

Nach der Potsdamer Konferenz im Cecilienhof 1945 wurde fast die gesamte Nauener Vorstadt mit mehr als hundert Häusern unter sowjetische Militärverwaltung gestellt. Die Villen wurden beschlagnahmt, die Bewohner vertrieben. Die sowjetische Militäradministration gründete hier das „Militärstädtchen Nr. 7“. In die Leistikowstraße 1 zog die militärische Spionageabwehr ein. Es entstand hier ein Untersuchungsgefängnis mit 36 Zellen. Zwischen 1945 und 1954 wurden darin etwa tausend Menschen, auch Zivilisten, festgehalten, danach ausschließlich Sowjetsoldaten. Die Inhaftierten mussten monatelange Verhöre und Misshandlungen erdulden. Auch Todesurteile wurden vollstreckt. Viele Häftlinge sind von Potsdam aus direkt in sibirische Straflager überführt worden.

Seit 1997 erinnert eine Ausstellung in den Gebäuden der Leistikowstraße 1 an die grausame Geschichte des Ortes, seit 2008 befindet sich hier eine Gedenkstätte. Bei Renovierungsarbeiten wurden viele Inschriften der einstigen Häftlinge in den Zellen freigelegt. Sie berichten von Isolation und psychischem Druck.

Auch die umliegenden Häuser wurden von sowjetischen Geheimdiensten genutzt, im Militärstädtchen hatte ferner die Deutschlandzentrale des KGB ihren Sitz. Heute erinnert ein Geschichtslehrpfad mit 14 Stelen an die Historie des „Militärstädtchens“.

Weitere Informationen:

Gedenkstätte Leistikowstraße

Leistikowstraße 1

14469 Potsdam

Tel.: 0331 / 2011540

www.gedenkstaette-leistikowstrasse.de

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Bild- und Textquelle:

Jüttemann, Andreas: Potsdam: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, 2015, Halle (Saale): mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale)

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