Das „Willkommen in der Zwischenzeit“ empfängt uns am Besucherzentrum des Lausitzer Seenlandes, den IBA-Terrassen. Seebrücke, Weinberg und Victoriahöhe: Es sind klangvolle Namen für die neuen Landschaften und Orte bei Großräschen. Sprachlos steht man vor der flächigen Weite aus Land und Wasser. Im Herbst 2016 war das Hafenbecken am neuen Stadthafen der künftigen Seestadt Großräschen noch ohne Wasser, die Bootsliegeplätze lagen noch trocken und die Seebrücke – ein „ehemaliger Absatzaufleger des letzten Abraumabsetzers“ – ragte über den noch trockenen Grund des früheren Tagebaus Meuro. Bäume und Sträucher haben noch einen letzten Ansiedlungsversuch, bevor das Wasser auch hierherkommt. Von 1958 bis 1999 wurden hier südlich von Großräschen 300 Millionen Tonnen Rohbraunkohle aus der Erde geholt. Das Wasser, es ist schon da. Der Ilse-See wird zum Großräschener See, mit Stränden, Häfen, Restaurants und Hotels an seinen Ufern.
Noch aber ist es beinahe interessanter, die Vision der neuen Landschaft zu verstehen, weil die frühere noch nicht gegangen ist und die Erinnerung an die „verlorenen Orte“ noch enthält. Der herbstliche Rundblick von der Victoriahöhe ist wasserverhangen. Blickt man in die andere Richtung, könnte der Kontrast nicht größer sein: die herbstlich bunte „Allee der Steine“, eine geologisch-botanische Inszenierung aufgefundener Findlinge und neuer gepflanzter Bäume. 1918 soll der See geflutet sein. Dabei kann man über die Webcam des künftigen Stadthafens zuschauen.
Großräschener See
Stadt Großräschen
Seestraße 16
01983 Großräschen
Tel.: 035753 / 270
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Textquelle:
Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.
Bildquelle:
Almut Philipp.