Fröhlich blickt er drein und bläst Trompete. Nur hört es keiner, denn der Harlekin ist aus Bronze gegossen und stumm. Der uckermärkische Künstler Claus Lindner hatte sicher seine Freude daran, diesen Kerl zu entwerfen und auf das Podest im Klostergarten vor dem Dominikanerkloster aufzustellen. Ob je an diesem Platz ein Harlekin vorbeigekommen ist? Bestimmt. Die quirligen Spaßmacher sorgten auf den mittelalterlichen Straßen immer und überall für Abwechslung. Der bronzene Spaßvogel lockt heute Kulturinteressierte ins Kloster. Hinter dessen dicken Mauern wird Geschichte nicht nur erzählt – es ist Geschichte. Diese reicht bis ins Mittelalter zurück. 1270 kamen die Dominikanermönche nach Prenzlau und erhielten das Recht, ein Kloster zu gründen. Bis 1544 wurde die Anlage klösterlich genutzt. Im Ergebnis der Reformation ging sie in städtischen Besitz über. In der Folgezeit waren in dem Gebäudekomplex unter anderem das Armenhaus, das Gefängnis, das Städtische Krankenhaus und das Museum untergebracht. Ende der 1990er-Jahre aufwendig restauriert, zählt das Dominikanerkloster heute zu den besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen in Nordostdeutschland. Es beherbergt das über 110 Jahre alte Kulturhistorische Museum, das Historische Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und das Veranstaltungszentrum „Kulturarche“. Im Kulturhistorischen Museum sind der „Klosterschatz“ von Seehausen, sehr gut erhaltene mittelalterliche Plastiken und – in einer Vitrine – die abgeschlagenen Schwurhände zweier untreu gewordener Prenzlauer Bürgermeister aus dem Mittelalter ausgestellt.
Dominikanerkloster Prenzlau –
Kulturzentrum und Museum
Uckerwiek 813
17291 Prenzlau
Tel.: 03984 / 752241
Weitere Informationen: https://www.prenzlau.eu/cms/detail.php/land_bb_boa...
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Bild und Text: entnommen aus: Lange, Heidrum:Uckermark 99 Mal entdecken!, Halle (Saale):mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, 2016.