Brandenburg-Lese

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Unser Leseangebot

Angelika Arend
»Was geschieht, geht mich an«
Die Poesie von Walter Bauer
Sachbuch

Das Standardwerk zu Walter Bauers Lyrik neu aufgelegt

Zum lyrischen Werk des Dichters Walter Bauer ist diese überarbeitete Neufassung des Buchs »Mein Gedicht ist mein Bericht« (2003) der Walter-­Bauer-Preisträgerin Angelika Arend erschienen. Damit ist diese erste und immer noch einzige umfassende Arbeit zu Bauers Gedichtwerk in Deutschland wieder verfügbar, waren es doch die deutschen Leser, die der nach Kanada ausgewanderte Dichter anzusprechen hoffte. Das Werk schließt eine Forschungslücke zu diesem bedeutenden mitteldeutschen Autor, dessen »Stimme aus dem Leunawerk« ihn einst berühmt machte.

Der Spreewald

Der Spreewald

Almut Philipp

Wo Gurken und Mücken zu Hause sind

Der Vergleich Fontanes, der den Spreewald in Lehde in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ als „Lagunenstadt im Taschenformat“ beschrieben hat, mag schmeicheln. Venedig ist inzwischen vom Massentourismus gebeutelt. Der Spreewald hingegen hat sich seine Einzigartigkeit noch bewahrt. Und Wandern wie zu Fontanes Zeiten ist hier mit Paddel­boot, mit dem Rad oder zu Fuß geradezu eine Empfehlung. Der Spreewald ist natürlich ein Reiseland. Erste Anfänge des Tourismus erlebte Fontane vermutlich noch selbst. Nach ihm ist der Fontanewanderweg benannt. Erste Kahnfahrten, die für Gäste angeboten wurden, gab es schon damals. Sich durch das weitverzweigte Netz an Fließen mit dem Kahn fahren zu lassen, ist heute vor allem in der Hauptsaison üblich, so erfährt man auch etwas über die Historie dieser Kulturlandschaft. Alles wurde mit dem Spreewaldkahn, der für die geringen Tiefen der Fließe und Kanäle sehr flach gebaut ist, transportiert, die Fließe waren und sind die Straßen des Spreewaldes.

Manchmal, wenn die Winter sehr kalt sind, sind sie zugefroren, dann ist der Spreewald eine Schlittschuhbahn, die Kähne werden von Stoßschlitten abgelöst. Ursprünglich war hier nur Sumpfland. Die mittlere Spree floss ruhig und zunehmend verästelt durch die flache Landschaft. Auf niedersorbisch heißt der Spreewald Błota, „die Sümpfe“. Wie ganz Brandenburg wurde der Spreewald in der Eiszeit geformt. Die Landschaft in der Niederlausitz ist bis zu 16 Kilometer breit und etwa 55 Kilo­meter lang. Der obere Spreewald oberhalb Lübben ist die „Gemüsekammer“, hier wachsen Gurken, Zwiebeln, Meerrettich oder Kürbis. Im Unterspreewald, südlich von Lübben bis etwa an den Neuendorfer See wurde mit Kanälen stärker entwässert, hier konnte sich ein Hochwald entwickeln. Der oft beschriebene Erlenbruchwald bildete sich besonders in den vermoorten Gebieten. In den von den Hochwassern der Spree und dem erhöhten Grundwasserspiegel im Glogau-Baruther Urstromtal häufiger betroffenen Gebiet konnte das Wasser nur langsam abfließen.

Seit 1991 ist der Spreewald von der ­UNESCO als ein Biosphärenreservat anerkannt. Das betrifft 475 Quadrat­kilometer Fläche und die Bruch- und Auwaldflora. Um das 6. Jahrhundert war der Spreewald slawisches Siedlungsgebiet. Als er im 10. Jahrhundert zu deutschen Besitzern wechselte, änderte sich daran nicht viel, die Kolonisten zog es woanders hin. So ist der Spreewald bis heute auch ein durch die sorbische Kultur und Sprache geprägtes Gebiet. Ihre ersten Siedler wählten die Kaupen, höhere Teile des eiszeitlichen Schwemmkegels, zum Beispiel kleine Sandinseln, für ihre Blockhäuser aus. Das sollen sie sich von den Schlangen abgeschaut haben, in den ­Sagen gelten die Schlangen daher häufig als gute Tiere und Hausgeister. An den Giebeln der traditionellen Blockhäuser kann man den Schlangenkönig sehen. Der Spreewald hat eine ganz eigene Mythen- und Sagenwelt, wovon die Sage von Krabat, auch durch die Bücher von Jurij Brežan und Ottfried Preußler, die verbreitetste ist.


Information

www.spreewald.de



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Textquelle:

Philipp, Almut: Die Lausitz - die 99 besonderen Seiten der Region: Halle: Mitteldeutscher Verlag, 2018.

Bildquelle:

Almut Philipp.

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