Wo die beiden Flüsse Elbe und Elster aufeinandertreffen, bilden die Niederungen der Gewässer eine reizvolle Landschaft, die besonders zum Radfahren, Wandern und Skaten geeignet ist. Die im Dreiländereck von Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen gelegene Region an der historischen Grenze zwischen Preußen und Sachsen vereint nicht nur durch seine Natur, sondern auch durch interessante Industriekultur, insbesondere des Lausitzer Tagebaus.
Ein Eldorado für Zweiradfreunde
Neben der unverwechselbaren Flora und Fauna der Flussniederungen von Elbe und Elster werden zweiradbegeistere Gäste wie auch Wanderer besonders von dem sehr gut ausgebauten Wegenetz durch die Wald- und Heidelandschaft beeindruckt sein. Viele thematisch interessant geplante Touren mit und ohne Führungen oder verschiedene Lehrpfade laden zum Erleben der Landschaft ein. Egal, ob die „Kohle-Wind-und Wasser-Tour“ oder die Elsterradtour: Besucher bekommen einen lebendigen Eindruck von der hier herrschenden guten und ausgewogenen Mischung von Natur und Geschichte.
Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
Einen großen Anteil an der Region Elbe-Elster nimmt der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft ein. Diese etwa 480 Quadratkilometer große, zusammenhängende Heidelandschaft im südlichen Brandenburg gehört zu den ältesten von der Saaleeiszeit überformten Landschaften dieses Bundeslandes. Ein Zeugnis der vorletzten Eiszeit, dem Saale-Glazial, ist die „Schwarze Elster“, die heute noch im südlichen Teil des Naturparks an der Grenze zu Sachsen das Niederlausitzer Urstromtal durchfließt.
Viele Tagesgäste aus den jeweils etwa 70 Kilometer entfernten Großstädten Dresden und Cottbus kommen jedes Jahr in diese wunderschöne Wald- und Heidelandschaft. Aufgrund der über 30-jährigen militärischen Nutzung war dieses Gebiet lange Zeit für Besucher gesperrt. Deshalb lässt sich heute hier großflächig unberührte Natur genießen.
Der „Kleine Spreewald“
An der Mündung der „Kleinen Elster“ in die „Schwarze Elster“ bei Wahrenbrück nördlich der Stadt Elsterwerda liegt der „Kleine Spreewald“, der seinem großen Bruder weder in Einzigartigkeit noch in Schönheit, sondern nur in der Größe nachsteht.
Ähnlich wie im Original laden auch in der Umgebung von Wahrenbrück, der mit 700 Einwohnern ehemals kleinsten Stadt der DDR, die einzigartigen Spreewaldkähne zu Fahrten durch die sehenswerte Flusslandschaft ein. Wie an den abgenagten Baumstämmen nur unschwer zu erkennen ist, fühlen sich an den Ufern der Flussläufe die Biber, aber auch Schwäne und andere Tiere sowie Wasserlilien und -rosen zur Freude der Besucher sehr wohl.
Fast ein Jahrhundert lang Braunkohletagebau
Im Süden Brandenburgs fanden sich einst mächtige Braunkohleflöze, die Basis für den hier mehrere Jahrzehnte lang betriebenen Braunkohletagebau waren. Zurückgeblieben sind eindrucksvolle Industriekulturlandschaften. Im Umfeld der rekultivierten Tagebaurestlöcher, die meist geflutet und zu Seen ausgearbeitet wurden, sind reizvolle Naherholungsgebiete entstanden. Heute bieten diese Landschaften auch seltenen Tieren und Pflanzen gute Lebensbedingungen.
Sehenswürdigkeiten einer ganz anderen Art bilden die technischen Hinterlassenschaften des ehemaligen Braunkohletagebaus in der Niederlausitz. So können sich Interessierte beispielsweise in der ehemaligen Brikettfabrik „Louise“ in Uebigau-Wahrenbrück die Herstellung von Briketts aus der rohen Braunhohle anschaulich erklären lassen.
Das alte Kraftwerk Plessa in der gleichnamigen Gemeinde zählt zu den ältesten Brauntagetagebaustätten in ganz Europa. Als Teil der „Energieroute“ können Besucher hier Fördertechnik aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts bestaunen.
Die Förderbrücke F60 – der „fliegende Eiffelturm“
Zu den Höhepunkten der Industriedenkmäler im Elbe-Elster-Land zählt zweifelsohne das „Besucherbergwerk Abraumförderbrücke F60“ in der Gemeinde Lichterfeld-Schacksdorf. Die Ende der 1980er-Jahre erbaute Förderbrücke war bis 1992 als die letzte dieser Bauart im Einsatz.
Das liebevoll als „Fliegender Eifelturm“ bezeichnete Bauwerk ist mit 502 Metern sogar 182 Meter länger als das französische Ebenbild. Mit einer Breite von 204 Metern und einer Höhe von knapp 80 Metern wirkt die Stahlkonstruktion auf Besucher mehr als gigantisch.
Ihren Namen erhielt die Förderbrücke F60 aufgrund der Abtragsmächtigkeit der integrierten Bagger, die etwa 60 Meter beträgt. Heute ist das Industriedenkmal im Rahmen einer Führung begehbar. Bei guten Sichtverhältnissen kann man von der Förderbrücke aus die Felsen der Sächsischen Schweiz erkennen.
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Bildquellen:
RE-Schienenbus 798-01 am 27. Juni 2008 in Lutherstadt Wittenberg Von Kailas98 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44...
Herzberg (Elster), Rathaus und Marienkirche Von LutzBruno - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22...
Kleine Elster in Schwarze Elster Von LutzBruno - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=22...
Abraumförderbrücke F60, Lichterfeld 2008. Von Alter Fritz - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32...