Brandenburg-Lese

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Gerhard Klein
Berlin-Skizzen

Die deutsche Hauptstadt in achtzehn Bildern. Die liebevoll gestalteten Zeichnungen geben einen einzigartigen Blick auf die Metropole an der Spree. Neben bekannten Bauwerken wie Reichstag und Gedächtniskirche hat Architekt Gerhard Klein auch sehenswertes wie den Eingang des Berliner Zoos oder das Bode Museum in Bild eingefangen. Den Zeichnungen ist ein informativer Text zur Sehenswürdigkeit beigeordnet.

Die Havel

Die Havel

Dörte Suhling


Die Havel – Lebensader Brandenburgs


Die Havel prägt Brandenburg wie kein anderer Fluss. In diesen Nebenfluss der Elbe entwässern über drei Viertel der Landfläche des Bundeslandes. Zudem ist die Havel als Verkehrsweg zwischen Berlin und Hamburg extrem wichtig.


Von der Quelle zur Mündung


Die Havel entspringt unweit des Mühlensees im Nordosten des Müritz-Nationalparks in Mecklenburg-Vorpommern. Der Name des Flusses kommt aus dem Slawischen. Einst siedelte hier das Volk der Heveller, die den Fluss, der in der Nähe entsprang, „Hewel“ nannten. Daraus entstand später der Name Havel.

Trotz einer Länge von insgesamt 334 km beträgt die direkte Entfernung zwischen der Quelle der Havel und ihrer Mündung in die Elbe an der Landesgrenze der beiden Bundesländer Brandenburg und Sachsen-Anhalt nur 94 km. Das stark mäandrierende Fließgewässer hat besonders im oberen Flussabschnitt viele Alt- und Nebenarme von unterschiedlicher Größe. Außerdem durchfließt die Havel eine Vielzahl von größeren und kleineren Seen wie z. B. den Useriner See, den Großen Labussee, den Großen Wannsee, den Griebnitzsee, den Plauer See und den Havelsee. Mit einer Länge von ungefähr 400 km ist die Spree der größte Nebenfluss der Havel.

Bild 1:  Panorama von der Havedüne Berlin Spandau Richtung Charlottenburg.
Bild 1: Panorama von der Havedüne Berlin Spandau Richtung Charlottenburg.


Die Havel – eine bedeutende Wasserstraße


Die Havel ist fast durchgängig schiffbar und gehört heute zu einer der bedeutendsten Bundeswasserstraßen. Verschiedene Kanäle verbinden den Fluss mit größeren Fließgewässern wie der Elbe oder der Oder. Die untere Havel-Wasserstraße mit dem Elbe-Havel-Kanal und dem Havel-Kanal, die obere Havel-Wasserstraße und die Oder-Havel-Wasserstraße zählen zu den bedeutendes Großschifffahrtsverbindungen.

Als Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr. 17, das bereits im Jahre 1992 beschlossen wurde, soll die Havel zwischen Ketzin und der Stadt Brandenburg an der Havel auf einer Länge von 22 km weiter ausgebaggert werden. Ziel des Projektes ist die Schaffung einer 280 km langen, direkten Wasserverbindung zwischen Hannover und Berlin.

Aber auch für Liebhaber der Dampfer- und Fahrgastschifffahrt ist die Havel ein beliebtes Ausflugsziel. So bieten die verschiedensten Gesellschaften Rund- und Ausflugsfahrten entlang des gesamten Flusses an. Die Angebote reichen von Touren durch die Havelseen, Tagestouren in die deutsche Hauptstadt Berlin oder entlang der Schlösser und Parks der Hohenzollern rund um Potsdam.


Eldorado für Angelfreunde mit Tradition


Bild 2: Eine Havelbucht bei Deetz
Bild 2: Eine Havelbucht bei Deetz

Die Fischerei hat in der Havelregion eine lange Tradition, die sich im Laufe der Zeit auch in der brandenburgischen Küche widerspiegelt. Das Gebiet der Havel und seiner Seen bildet das größte zusammenhängende Angelgebiet im Binnenland Mitteleuropas. Petrijünger finden in den vielen Seen, Bächen, Flussarmen und Kanälen des Havelgebietes einen reichen Bestand an den verschiedensten Fischarten vor.

Insbesondere der Havelzander gehört inzwischen zu den beliebtesten kulinarischen Leckerbissen des Havelgebietes und wird in vielen Restaurants rund um den Fluss in verschiedenen Varianten serviert. Aber auch Arten wie Barsch, Blei, Aal oder die Plötze gehen hier den Anglern des Öfteren ins Netz.


Das Havelland – Wasser, wohin man auch blickt

Das Havelland, eine eher historische Landschaft in Brandenburg, wurde u. a durch die Ballade des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havellande von Theodor Fontane auch über die Grenzen der Region bekannt. Die Landschaft des Havellandes zwischen Oranienburg, Ferch, Havelberg und Rhinow schlängelt sich in großen Bögen um den Fluss herum. Das Landschaftsbild wird von weiten Talungen des Eberswalder und des Berliner Urstromtals geprägt. Inselartig ragen Grundmoränen- oder periglazial überformte Endmoränenplatten der Elster- und Saale-Eiszeit heraus, die liebevoll als „Ländchen“ bezeichnet werden, so z. B. das Ländchen Glin nördlich von Falkensee oder auch das Ländchen Bellin bei Fehrbellin.

Die nördlichen Bereiche des Havellandes sind größtenteils vermoort. Im Süden dieser einzigartigen Landschaft finden sich zahlreichen Seen unterschiedlicher Größen. Niederung und Luchgebiete wie das Havelländer Luch oder das Rhinluch liegen im Zentrum des Havellandes und bilden den Kern dieses geschützten Gebietes, das zu den größten zusammenhängenden Binnenfeuchtgebieten Europas gehört. Direkt an der Havel sind z. B. Brandenburgs Hauptstadt Potsdam sowie die Städte Brandenburg an der Havel oder Rathenow zu finden.

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Bildquellen:
- Teaserfoto: wikimedia - Am „Deetzer Durchstich“ - gemeinfrei
- Bild 1: wikimedia - Panorama von der Havedüne Berlin Spandau Richtung Charlottenburg. Zu sehen sind die Türme: Olympiastadion-Glockenturm, Sendeanlage Scholzplatz, Teufelsberg Abhöranlage, Grunewaldturm - Urheber: Dirk1981
(CC BY-SA 4.0)
- Bild 2: wikimedia - Havelbucht am „Steilen“ bei Deetz - gemeinfrei

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