Templin (11.900 Einwohner) im äußersten Südosten der Mecklenburgischen Seenplatte besticht als uckermärkische Stadt durch seine harmonische Einbettung in eine liebreizende Wald- und Seenlandschaft. Auf der alten Straße von Berlin nach Prenzlau um 1250 von den brandenburgischen Markgrafen gegründet, wurde Templin 1270 erstmals als Stadt erwähnt. Um größere Unabhängigkeit zu erlangen, lehnte sie sich 1320/25 an die pommerschen und mecklenburgischen Herzöge, die mit Brandenburg jahrelang in Fehde standen, an. Die Anfang des 14. Jahrhunderts ummauerte Stadt blühte durch den Fernhandel auf, geriet aber ins ökonomische Abseits, als sich die Verkehrslage durch Verlagerung der Handelsstraßen änderte.
Als sie am Ausgang des 19. Jahrhunderts an das Eisenbahn- und Wasserstraßennetz angeschlossen wurde, gewann der Fremdenverkehr für Templin an Bedeutung. Viele wohlhabende Berliner Bürger verbrachten hier, wo das berühmte Berliner Joachimsthaler Gymnasium 1912 sein neues Domizil fand und 1906 eine Schule für Privatforstbeamte eröffnet worden war, ihren Lebensabend. Trotz des verheerenden Luftangriffes auf die Innenstadt am 6. März 1944 - sie wurde zu 60 % zerstört - ist die romantische mittelalterliche Stadtmauer mit 3 Toren und 51 Mauertürmen und Wiekhäusern erhalten geblieben. Norddeutschbarock sind Rathaus und Stadtkirche St. Marien (um 1750).
Templin unterhielt einige kleinere Betriebe der Land- und Forstwirtschaft, der Holz- und der Bauindustrie. Es besitzt ein interessantes Volkskundemuseum, eine medizinische Fachschule und ein Lehrerbildungsinstitut.
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entnommen aus dem Buch „Das Bundesland Brandenburg", Rita Dadder Verlag 1992
Bilder und Bildnachweise: Stadtverwaltung Templin
Rathaus Templin; Quelle: Stadt Templin
St. Maria Magdalenen Kirche; Quelle: Stadt Templin
Templiner Stadtschleuse; Quelle: Stadt Templin