Seit dem Jahr 1254 bis in die Gegenwart wird im Tagebau Rüdersdorf Kalkstein abgebaut. Hauptabnehmer des Kalks, zunächst als Werkstein, später in Form von Branntkalk und Zement, war zu allen Zeiten die Stadt Berlin, die 1237 gegründet wurde. Viele bedeutende Bauwerke Berlins, so z.B. das Brandenburger Tor oder das Olympiastadion, wurden aus Rüdersdorfer Kalkstein errichtet. Der Museumspark Rüdersdorf gibt auf 17 ha Fläche einen hochinteressanten Einblick in die Geologie und Industriegeschichte des Baustoffs, dessen Gewinnung, Beförderung und Verarbeitung. Auf dem Gelände befindet sich ein einzigartiges Ensemble von Industriedenkmälern nach Entwürfen berühmter Baumeister wie z.B. Schinkel.
Verschiedenartige imposante Ofenanlagen mit eigentümlichen Schloten, der massive Seilscheibenpfeiler, die Seilbahn-Umlenkstation, das Zementwerk und künstliche Kanäle zum Transport des Kalksteins zu den Binnenflüssen bieten dem Liebhaber historischer Industriearchitektur tolle Anblicke und Fotomotive. Sehr eindrucksvoll ist auch der Blick von der Tagebaubruchkante hinab in den riesigen, noch aktiven Steinbruch, den "Aufschluss des Oberen Muschelkalkes". Im Museum "Haus der Steine" erhält der Besucher weitere geologische Informationen insbesondere zur Muschelkalk- und Eiszeit und kann unterschiedliche Arten von Kalkstein mit ihren charakteristischen Schichtungen und Einschlüssen sehen und berühren und die Gesteine als Ergebnis millionenjähriger Prozesse begreifen.
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Fotos: J.Gies/Stephan Winkler