Die Schorfheide, ca. 65 km nordöstlich von Berlin gelegen, ist ein großes Wald- Auen-Sumpf- und Seengebiet. Hier gingen die preußischen Könige, Kaiser Wilhelm II., Hermann Göring, Erich Honecker und Leonid Breschnew zur Jagd. Eine solche Gegend bietet sich auch dazu an, ein Gehege für vom Aussterben bedrohte Wildtiere zu errichten. 1996 entstand in der Nähe des Ortes Groß Schönebeck und des Döllner Sees der „Wildpark Schorfheide“. Er umfasst ein 105 Hektar großes Gelände.
18 einheimische Tierarten haben hier eine Bleibe gefunden. Hervorzuheben sind dabei die Przewalski-Pferde, eine alte Wildpferd-Rasse, die in freier Wildbahn ausgestorben ist.
3 Arten von Wildschweinen fühlen sich hier offensichtlich wohl. Hier finden sie Platz zum Suhlen und es ist sogar erlaubt, sie mit einer essbaren Box und deren Inhalt, die man an der Rezeption preiswert erwerben kann, eigenhändig zu füttern.
Luchse, Fischottern und Elche leben zum Teil zurückgezogen, und man muss geduldig warten, bis man sie zu Gesicht bekommt. Deshalb empfiehlt es sich, die Zeiten abzupassen, zu denen diese Tiere gefüttert werden. Sie sind auf Schildern vor den Gehegen vermerkt.
Die Hirsche, angeführt von einem selbstbewusst röhrenden 16-Ender, hatten keine Probleme mit den vorbeiwandernden Besuchern. Nicht sehr glücklich wirkte der große Leithengst der Elche. Gelangweilt schritt er immer wieder denselben Weg ab.
Insgesamt 7 Kilometer lang sind die Wanderwege, die den Park durchkreuzen. Bei der Rückkehr bietet sich eine rustikale Gaststätte an, wo man gut essen und entspannen kann. Eine angrenzende Festwiese bietet Platz für allerlei Feiern und romantische Geselligkeit. Auf Wunsch finden auch fachkundige Führungen und Kutschfahrten durch das Gelände statt. Das Jahr über werden auch besondere Events und naturkundliche Veranstaltungen geboten. Der Wildpark ist eine Rarität und fordert zu einer weiteren Gestaltung heraus.
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Foto "Przewalski-Pferde": Jean Gies,
alle übrigen Fotos: Rita Dadder